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Fahrt nach Sorocca

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Heute Fahrt in die „Zigeunerstadt“ Sorocca.

Unterwegs Rast in der Gaststätte Safari, wo angeblich die Gravitation außer Kraft gesetzt ist (Knowhow-Reiseführer Rumänien). Glaubt bloß nicht alles, was geschrieben steht. In diesem Fall ein guter Marketing-Gag, mehr nicht.

Das Kloster Tipova gilt als eines der bedeutendsten Osteuropas. Orpheus soll hier begraben sein. Leider kommt man nur schwer hin, 20km Schotterpiste und dann noch per Pedes den Felsen hinunter. Was tut man nicht alles …

Abendessen im Restaurant Paradies. Zum Essen gibts Chisinau-Bier. Was will man mehr?

Tag der Sprache

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31. August. Bei der Eröffnung der Buchmesse in der Nationalbibliothek anläßlich des „Tags der Sprache“ treffen wir den deutschen Botschafter und plaudern ein wenig über Geschichte und aktuelle Situation Moldawiens. Am deutschen Stand leider keine Literatur über Mannheim. Nur über Bremen. Das muss sich ändern, finden wir.
Nachmittags besuchen wir eine Veranstaltung zum Sprachentag im Casa Limbii Romane. Etwas langatmig geraten erinnert uns das Event an frühere Austauschreisen des Stadtjugendrings in die DDR oder nach Polen.

Das anschließende, spannende Gespräch mit Ion Margineanu, Mitglied des ersten freien Parlaments in Moldawien und Mitunterzeichner der Unabhängigkeitserklärung versöhnt uns dann wieder.

Abends Besuch des Konzerts vor dem Parlament, abschließend in die Jupiter-Bar. Dort an der Theke noch ein Feierabendbier getrunken. Erneuerung der Freundschaft mit Slawo.

Gustar-Festival

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Gustar-Festival

Eigentlich wollte uns Lilly (die in echt Lydia heißt, was ich aber nicht verstanden hab) mit aufs Gustar nehmen. Sie musste aber schon – als „Blumenmädchen“ kostümiert – früher hin. Eine Bühne vor der atemberaubenden Kulisse von Orheuil Vechi. Davor auf einer Wiese vielleicht 1000 Menschen. Jung und alt bunt gemischt. Eine Atmosphäre zwischen Volksfest, Folkloreabend und Konzert. Einzigartig. So vielfältig wie das Land präsentieren sich die Künstler: Folklore wechselt sich ab mit modernem Jazz, Rockmusik und Zigeunertanz.

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Gustar-Festival

Das Konzert endet gegen Mitternacht mit einem Fackelzug, der oben im alten Felsenkloster.beginnt  und von dort ins Tal zieht. Parallel steigen brennende Papierballons in die Luft.

Erste Eindrücke aus Chisinau

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Kurz vor Sonnenaufgang erreichen wir Chisinau. An der Wohnung wartet Boris, zeigt uns da alles und macht mit uns einen kurzen Stadtrundgang. Der erste Eindruck ist verheerend: halbverfallene Häuserzeilen, schlechte Straßen und Wege, leerstehende Geschäfte verbreiten den spröden Charme postsozialistischer Stadtentwicklung. E der Bankautomat geht auch nicht.

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Egal, erst mal schlafen. Dann ein ausgedehnter Stadtrundgang gemeinsam mit Tina. Das Bild wird freundlicher: Der lebhafte Boulevard stegan cel Mare mit seinene vielen Cafes und Geschäften, zwei tolle Stadtparks, im Pushkin-Park ein WiFi-Hotspot und Stromanschlüssen an den Parkbänken für die Notebooks, interessante Kirchen und ein gigantischer Markt mit allem was das Herz begehrt. Geld bekommen wir auch, ebenso eine neue Inlandsmobilnummer.

Abendessen (für Mac: Polenta mit Gemüse, für mich: Steak mit Gemüse und Pommes. Also fast wie in der Zentrale, nur dass es dort kein Gemüse gibt) mit Kathleen und Tina in einem netten Biergarten. Anschließend noch in einer Cocktail-Bar einen ersten Absacker genommen. „Osama-ben-Laden“ heißt hier der Topdrink. Nun ja. Der Abend endet unerwartet in der „sozialistisch-romantischen“ (Kathleen) Hotelbar „Jupiter“. Ab hier überlassen wir euch eurer Fantasie …

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Heute – etwas später als geplant – ein interessantes Gespräch mit Valentina Turvinenco im kleinen aber feinen Deutschen Lesesaal. Sie berichtet über die große Bedeutung der Sprache für die kulturelle Identität Moldaus und bekundet Interesse an einem Kontakt mit der Stadtbücherei Mannheim. Mit einem Gedichtband von Grigore Vieru unterm Arm und neuen Einblicken verlassen wir den Lesesaal.

Jetzt gleich ins „Big Deal“ zum Abendessen mit den Teilnehmenden der Sommerschule des Moldawien-Instituts Leipzig.

Erfolgreicher Grenzübergang

3.48 Uhr. Erfolgreich haben wir, Mac, Tina und ich, die Grenze nach Moldawien passiert. Noch knapp 2 Stunden bqis Chisinau. Details, wenn wir wieder wach sind.

Wir fahren los

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17 Uhr. Wer sitzt in der Zentrale? Ich! Wer nicht? Mac! Ist nicht rechtzeitig losgekommen. Egal. Für mich gibts zum Abschied ein Puten-Cordon Bleu mit ordentlich Pommes. Mac kommt mit dem Taxi und reichlich Gepäck. Jelena ist auch da und begrüßt uns freudestrahlend! Wir plaudern ein wenig. Dann müssen wir auch schon los. Schade eigentlich.

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Am ZOB stehen einige Busse, leider keiner nach Rumänien. Radu trifft ein in Begleitung seiner Frau. Sie geben uns ein Päckchen für die Kids seines Schwagers mit auf die Reise. 18.40 Uhr. Kein Bus weit und breit. Wir werden etwas nervös. Radu befragt eine Rumänin, die gerade eintrifft. Sie beruhigt uns, der Bus hat Verspätung. 19.23 Uhr. Bus trifft ein. Wir stehen auf der Passagierliste. Alles wird gut! Jetzt sind wir eine knappe halbe Stunde unterwegs und Mac tut schon das Kreuz weh. It’s a long way to Brasov. Dort steigen wir morgen Abend um in den Bus nach Chisinau.

Die Reise beginnt! Stadtrat übergibt Gastgeschenk

Stadtrat Pfanz-Sponagel überreicht uns das GastgeschenkHeute Vormittag, 10 Uhr: Mac und ich besprechen letzte Details bei einem Capuccino im Café Prag. Um 11 Uhr ziehen wir weiter ins Mannheimer Rathaus. In Vertretung von OB Dr. Peter Kurz überreicht uns Stadtrat Peter Pfanz-Sponagel ein Bild mit dem Wahrzeichen Mannheims, dem Wasserturm. Das werden wir in Mannheims Partnerstadt Chisinau an den Amtskollegen von Dr. Kurz, Dorin Chirtoaca, übergeben. Zwar haben wir noch keinen bestätigten Termin, wird aber schon klappen. Pfanz-Sponagel wünschte uns eine gute Reise, tolle Eindrücke und lud uns ein, im kommenden Jahr im Städtepartnerschaftsverein einen Bericht über die Reise zu geben. Machen wir, versprochen! Auf der Website der Stadt Mannheim ist der Pressebericht schon veröffentlicht. Der Mannheimer Morgen will ebenfalls diese Woche schreiben. Haltet die Augen offen!

Wolfgang Orians, Andreas Salewski, Peter Pfanz-SponagelJetzt also packen, Proviant kaufen und dann ab in die Zentrale. Dort um 17 Uhr ein frühes Abendessen und dann auf zu unserer bestimmt super interessanten Busfahrt nach Chisinau.

Wer Lust hat, kann um 17 Uhr oder später um 18.30 Uhr am ZOB Mannheim zur Abfahrt gerne vorbeischauen.

Morgen gehts los!

Morgen geht es nun endlich los! Um 11 Uhr nehmen wir ein Gastgeschenk der Stadt Mannheim für den OB von Chisinau in Empfang. Stadtrat Pfanz-Sponagel wird uns im Beisein der Presse am Rathaus empfangen und offiziell verabschieden. Dann Sachen packen, Butterbrote schmieren, ausruhen. So gegen 17 Uhr ein frühes Abendessen. Klar, in der Zentrale, wo sonst? Wer Lust hat, kann gerne dazu kommen. Abfahrt 18.30 Uhr am ZOB mit dem Euroliner nach Chisinau.

Ach ja, in der schönen Geschichte „Moldawien“ von Timo Berger steht das unbekannte Land als Synonym für Freiheit und Unabhängigkeit und Liebe. Schön, oder? Es endet so: „Und nach Moldawien könne sie (nämlich die Véronica, ihr erinnert euch?!)  ihm nicht folgen, da müsse sie allein hinfinden.“

Da seid ihr im Vorteil. Ihr könnt unseren Blog verfolgen und an unseren Eindrücken und Erlebnissen teilhaben. Viel Spaß dabei!

Die Reiseliteratur

Gestern ohne Mac in der Zentrale. Trotzdem in netter Gesellschaft und mit zwei Neuerwerbungen für mein Bücherregal im Gepäck. Beides Bücher, die mich auf unserer Reise durch die Republik Moldau begleiten werden.

Da wäre einmal „Matchball in Moldawien“ von Tony Hawks: Nach einem langweiligen Fußballabend – England bezwang Moldawien haushoch – schließen die Freunde Arthur und Tony eine Wette: Tony soll die elf Spieler der moldawischen Fußballnationalmannschaft in ihrer Heimat ausfindig machen und jeden Spieler in einem Tennismatch schlagen. Er steigt also in den Flieger und beginnt – so der Klappentext – eine „haarsträubende Odyssee“. Schön auch der Prolog:

»Weißt du, dein Problem ist, dass du immer alles abstreitest.«
»Tu ich nicht.«
»Siehst du, genau das habe ich gemeint.«
Ich wünschte mir, es wäre immer so einfach zu beweisen, dass man Recht hat. Manchmal ist es furchtbar aufwändig.

Ein Reisebuch der besonderen Art also und für mich als Jugendtrainer des MFC 08 Lindenhof natürlich ein Muss. Gebe aber zu: von Tennis habe ich keine Ahnung! (Okay, von Fußball eigentlich auch nicht!)

Timo Berger: MoldawienBeginnen werde ich aber mit einem schmalen Bändchen aus dem Berliner SuKultur-Verlag. Auf gerade mal knapp 20 Seiten schreibt Timo Berger in „Moldawien“ über Verónica, die begeistert von Moldawien erzählt, wenngleich sie niemals dort war und auch keine Anstalten macht, jemals hinzukommen. Ob die Story so weitergeht, wie sie beginnt: „Verónica trägt keinen BH. Das fällt einem sofort auf, auch wenn man sie nicht so genau ansieht wie ich. Seit ihrer Ankunft vor zwei Wochen schwärmt sie von Moldawien.“ Ich werde berichten.

Die Reisevorbereitungen laufen:

Ich besitze nun einen Scheckkartenführerschein und einen Internationalen Führerschein. Der hat mich etwas versöhnt mit den Ordnungsbehörden meiner Heimatstadt. Denn er ähnelt in Format und Farbe (grau!) doch stark dem schönen, alten Lappen. Gut so, denn ein Auto haben wir jetzt auch: einen Opel Agila. Gemietet für 22 Euro/Tag bei AVR Rent A Car. Schnell und zuverlässig haben die die Reservierung bestätigt. Klasse!

Xenia, ihres Zeichens „art manager“ des Gustar-Festivals schrieb gestern: „We are very happy to know that you are so much interested in our festival …“ Das ist prima und ich hab gleich zurückgeschrieben, dass wir natürlich auch sehr froh seien und außerdem angefragt, ob wir bei einem Abendessen oder doch zumindest bei einer Tasse Kaffee ein wenig über moldawische Kultur sprechen könnten. Auf die Antwort sind wir jetzt gespannt!

So, das wars wieder für heute. Ich wünsch euch allen noch eine schöne Woche und bin gespannt auf eure Kommentare!

Mit neuem Führerschein zum Gustar-Festival nach Orheiul Vechi

Mensch, was für eine Woche! Am Montag mal wieder den Tatort Zentrale besucht, um mit Mac den letzten Feinschliff für unsere Reise nach Moldau klar zu machen.

In der Reiseroute gibt es eine wesentliche Änderung: Den 20. Jahrestag der Unabhängigkeit feiern wir nicht in der Hauptstadt Chisinau, sondern in der „Wiege der moldauischen Kultur“, Orheiul Vechi. Dort findet das Gustar-Festival statt, ein interkulturelles Fest, an dem sich viele der ethnischen Gruppen und Kulturen des kleinen Landes präsentieren werden. Ein idealer Ort für uns, einen Eindruck von der Vielfalt moldauischer Kultur zu bekommen.Und hey, die Landschaft ist auf den Fotos einfach unglaublich schön!

Wir fahren also am 27.08. dorthin, Übernachtung mache ich gerade klar, und von dort aus am 28.08. weiter nach Transnistrien, wo wir drei Tage bei Lena wohnen werden. Wenn nichts mehr dazwischen kommt, lernen wir dort dann Julia kennen, die uns als Dolmetscherin zur Seite stehen wird.

Am Abfahrtstag selbst wird uns am Vormittag in Vertretung von Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, der selbst im Urlaub weilt, Stadtrat Peter Pfanz-Sponagel (CDU) offiziell verabschieden und uns ein Gastgeschenk für den Amtskollegen des OB in Chisinau, Bürgermeister Dorin Chirtoacă, überreichen. Da hoffen wir mal, dass der dann auch mal Zeit hat für uns!

Spannend für mich ist es aktuell, ein Auto von hier aus zu reservieren. Vor einer Woche schon schrieb ich dem lokalen Autoverchecker meiner Wahl, Loran Car, über das Mailformular auf der Website. Keine Antwort. Also heute noch mal versucht, via Mail nachzuhaken. Was passiert? Die Mail kommt als unzustellbar zurück. Scheinbar gibts den Laden nicht mehr oder was ist da los? Also jetzt bei der Konkurrenz angefragt: AVR Rent A Car. Mal schauen, ob die das hinkriegen. Ich selbst hatte ja mal vor vielen Jahren einen alten Daimler, der hatte als Nummernschild MA-VR 161. VR stand dabei für „Viel Rost“. Hoffe, die Abkürzung in AVR bedeutet was anderes und nicht: „Alt, Viel Rost“.

Wir sind inzwischen sehr aufgeregt, weil es bald los geht. Einen Wermutstropfen gab es aber dennoch: Ich habe einen internationalen Führerschein beantragen müssen, damit ich in Moldau Auto fahren darf. Und den gibts leider nur mit EU-Führerschein. Mist, jetzt muss ich also meinen schönen alten grauen „Lappen“ abgeben, der mich schon 28 Jahre lang begleitet. Morgen gehe ich aufs Ordnungsamt und tausche ihn gegen einen nagelneuen EU-Führerschein mit sog. biometrischem Foto und einen internationalen Führerschein ein. Das schmerzt! Habt Mitleid und weint mir mir!

Aber was sehe ich gerade. Schaut mal auf die Unterschrift des Prüfers. Tatsächlich: Pfanz-Sponagel!!! Wenn das kein Omen ist, und zwar ein Gutes!

In diesem Sinne bis zum nächsten Mal.